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Brot oder Trog | Futtermittel: Die große Verschwendung von Land und Nahrung – Erfahrungen aus Südamerika

Zeit: Fr. 11.10.2013 von 13:00-17:30 Uhr
Ort: Brot für die Welt,
Caroline-Michaelis-Str.1, 10115 Berlin

 

Programm zum download in deutsch und spanisch

tagung brot oder trog_de.pdf

tagung brot oder trog_es.pdf


Die Verschwendung von Lebensmitteln und das weltweite Land Grabbing sind dank kritischer Medienbeiträge in den letzten Jahren verstärkt in das öffentliche Bewusstsein getreten und haben nun auch die Politik auf den Plan gerufen. Strategien werden debattiert, um Lebensmittelverluste zu vermeiden und Land Grabbing, mit dem Ackerflächen für Exportprodukte belegt und damit der lokalen Nahrungsmittelproduktion entzogen werden, einzudämmen. Weitgehend ausgeblendet aber bleibt der größte Einzelposten der Verschwendung von Nahrung und Land: die Futtermittel.

Die Verfütterung von Ackerkulturen stellt eine überaus ineffiziente Nutzung von pflanzlicher Energie und Agrarland dar. Für die Erzeugung einer tierischen Kalorie sind je nach Tierart 5 bis 30 pflanzliche Kalorien erforderlich. Eine Einschränkung des Konsums tierischer Produkte wie Fleisch oder Milch könnte die Welternährungssituation jedoch entspannen. Auch die zunehmende Flächenkonkurrenz ließe sich dadurch entschärfen, denn die Viehwirtschaft okkupiert nicht nur den Großteil der Weiden, sondern weltweit bereits ein Drittel aller Äcker.

Eine Reihe von Staaten in Südamerika hat besonders einschneidende Erfahrungen mit der Expansion des Futtermittelanbaus gemacht, der zu einem wichtigen Teil für den Export bestimmt ist. Soja, Mais und andere Futterpflanzen belegen nicht nur immer größere Flächen, sondern produzieren zahlreiche soziale und ökologische Konflikte in Ländern wie Brasilien, Argentinien, Bolivien und Paraguay.

Mit dieser Veranstaltung möchten ‚Brot für die Welt‘ und das FDCL dazu beitragen, die Debatte über Lebensmittelverluste und Land Grabbing um die vernachlässigte Dimension der Futtermittel zu erweitern. Im Zentrum der Tagung stehen die Erfahrungen mit der Futtermittelexpansion in den wichtigsten Anbauländern Südamerikas.

 

Tagungsprogramm


13:00 - 13:15
Begrüßung
Jan Dunkhorst (FDCL) / Stig Tanzmann (Brot für die Welt- Evangelischer Entwicklungsdienst)

13:15 – 13:45
Brot oder Trog: Lebensmittelverschwendung und Flächenfraß durch Futtermittel
Thomas Fritz (FDCL)

13:45 – 14:45
Mythos Argentinien: Glückliche Rinder, Felder und Futter im Überfluss?
Leonardo Javier Rossi (freier Journalist / Córdoba-Argentinien)

Fleisch- und Futtergigant Brasilien: Landnutzungsänderungen durch Massenexporte. Gibt es Alternativen?
Paulo Alfredo Schönardie (Brot für die Welt- Evangelischer Entwicklungsdienst)

14:45 – 15:00
Kaffeepause

15:00 – 16:00
Kornkammer Bolivien: Transnationale Landnahmen, Futtermittel und Ernährungsunsicherheit
Enrique David Castañon Ballivian (Fundación Tierra / La Paz-Bolivien)

Sojarepublik Paraguay: Kleinbauern, Landkämpfe und staatliche Repression
Miryam Estela Duarte Rojas  (CLOC-Vía Campesina / Paraguay )

16:00 – 17:30
Der globale Boom tierbasierter Ernährung: Risiko für die Ernährungssicherheit – Herausforderung für die Politik
Stig Tanzmann (Brot für die Welt- Evangelischer Entwicklungsdienst)

Schlussdiskussion

 

 

Die Teilnahme ist kostenlos.


Anmeldung erbeten unter info@fdcl.org oder telefonisch unter 030-693 40 29.

Sprachen: deutsch, spanisch (Simultanübersetzung)

Veranstalter:
Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL) in Kooperation mit Brot für die Welt

   


Veranstaltungsort:
Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Caroline-Michaelis-Str.1
10115 Berlin
Raum:  Amalie Sieveking 0.K.01 im Erdgeschoss

Anfahrt:
www.brot-fuer-die-welt.de/anfahrt.html
S-Bahn Nordbahnhof
U-Bahnhof Naturkundemuseum (U6)
Tram-Haltestellen Nordbahnhof (M10, M8) und Naturkundemuseum (M6)
Buslinie 245

 

 

Diese Veranstaltung wird gefördert aus den Mitteln des Berliner Senats und von Engagement Global gGmbH im Auftrag des BMZ. Mit finanzieller Unterstützung der EU